Warum Frauen bei der Filmproduktion in Deutschland benachteiligt werden

 

Die FFA hat die „Ursachen der Geschlechterverteilung von Filmschaffenden in Schlüsselpositionen in Deutschland“ von Katharina Hochfeld, Karen Genz, Vivien Iffländer (Center for Responsible Research and Innovation am Fraunhofer IAO), sowie Prof. Dr. Elizabeth Prommer von der Universität Rostock untersuchen lassen und im Februar 2017 veröffentlicht. In ihrer Zusammenfassung stellen sie fest:

 

„In der deutschen Filmbranche arbeiten in den meisten kreativen Schlüsselpositionen mehr Männer als Frauen. Dies wird vor allem in den Bereichen Schnitt, Regie, Drehbuch, Produktion, Kamera und Ton sichtbar, in denen der Anteil an Männern überwiegt. Während das Geschlechterverhältnis bei der Szenografie ausgeglichen ist, sind Frauen in dem Bereich Kostüm überrepräsentiert.

 

Jährlich schließen ca. 250 Studierende ihr Studium an den untersuchten Filmhochschulen ab, davon allein ca. 65 im Fach Regie. An den Filmhochschulen beträgt der Frauenanteil durchschnittlich 40 %. Es zeigt sich, dass mehr weibliches Potenzial ausgebildet wird, als letztlich dauerhaft am Markt ankommt.

 

Es existieren branchenkulturelle Herausforderungen und Barrieren für Frauen und Männer in der Filmindustrie, die sich jedoch stärker auf Frauen auswirken und somit deren geringeren Anteil in vielen Schlüsselpositionen begründen können.

 

Als eine der branchenkulturellen Herausforderungen gilt die bestehende Risikoaversion, die dazu führt, dass Akteurinnen und Akteure der Filmindustrie ihr Handeln häufig auf Risikovermeidung auslegen und demzufolge oftmals auf bewährte Formate und Personen zurückgreifen. Hinzu kommen prekäre Arbeitsbedingungen, die das Arbeiten in der Branche zur permanenten Drucksituation und schwer vereinbar mit Fürsorgeverantwortung machen. Des Weiteren trägt das hohe Angebot an kreativen Mitbewerbenden dazu bei, dass nur wenige Filmschaffende gut von ihrer Arbeit leben können.“

 

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