Ki.Ka-Skandal hat Auswirkungen auf Gebühren

„Wenn wir sehen, dass Gelder in die Spielbank fließen, dann heißt das für uns, KI.KA hat offenbar zu viel Geld und niemand merkt, dass dem Sender dieses Geld fehlt. Das werden wir in unserer Rechnung berücksichtigen“, sagte der Vorsitzende der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) und Präsident des Bayerischen Obersten Rechnungshofs, Heinz Fischer-Heidlberger, im aktuellen Promedia-Interview, meldet sat+kabel.

Dies hört sich schlüssig an. Doch es finden sich schnell weitere Beispiele und Anlässe, die Rundfunkgebühr zu kürzen. (Wenn sich Doris Heinze neben ihrer Tätigkeit auch noch unerlaubterweise für ihre Drehbücher vergüten lässt, dann könnte die Rundfunkgebühr auch um die entsprechende Summe sinken. Wenn man die Fußballrechte an der Champions League kauft, obwohl die Spiele bisher bei den Privaten liefen, dann kann man das Geld auch sparen. Warum soll die ARD noch zwei Jahre weiter für Boxen zahlen und den entsprechenden Vertrag verlängern, wenn schon jetzt vom WDR-Rundfunkrat erklärt wird, dass man in zwei Jahren aus den Boxübertragungen aussteigen will.)

Die KEF könnte auch danach fragen, wie ARD und ZDF dafür sorgen wollen, dass der KIKA auch die beantragten und ihm zuerkannten Mittel erhält. So sollte der Etat des Kika im Jahre 2011 bei 91,5 Mio. Euro liegen (16. Bericht der KEF, S. 222) – er wird jedoch nur ca. 86 Mio. Euro erhalten, dem Niveau von 2008. Liegt das daran, dass ARD und ZDF sparen müssen, weil die Rundfunkgebühreneinnahmen nicht mehr steigen? Nun, im Jahre 2008 lagen die Einnahmen bei 7,29 Mrd. Euro, 2010 waren es dann laut GEZ 7,55 Mrd. Euro.

Die Sender erhalten die Rundfunkgebühr dafür, Programm zu machen. Wenn das Geld nicht für das Programm eingesetzt, sondern zweckentfremdet abgezogen wird, dann sollte man einfach die Spitzengehälter entsprechend kürzen. Schließlich liegt ja die Verantwortung dafür bei den Intendanten sowie weiteren Mitgliedern der Geschäftsführung und nicht bei den Mitarbeitern oder Produzenten.

Kommentar verfassen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)