Zitiert: Jugendliche können echte und “digitale” Sophie Scholl kaum unterscheiden

Den Widerstand der “Weißen Rose” präsentierten SWR und BR in Insta-Stories, um ein junges Publikum zu erreichen. Eine Studie darüber zeigt: Jugendliche nahmen das Angebot kaum wahr – und viele verwechseln Fiktion und Realität. […]

Bis zu 930.000 Follower versammelte zwischenzeitlich das Format von SWR und BR, in dem eine Schauspielerin von Mai 2021 bis April 2022 Sophie Scholl darstellte, eine Ikone des Widerstands gegen das Regime des Nationalsozialismus […]

Doch jetzt zeigt eine Studie der RWTH Aachen, die dem SPIEGEL vorliegt, dass Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren das Social-Media-Projekt kaum wahrgenommen haben. […]

Der Studie zufolge hielten viele der befragten jugendlichen Follower die “digitale Sophie” für die echte Sophie Scholl. Das hängt auch damit zusammen, dass sie Inhalte von Instagram in der Untersuchung als besonders glaubwürdig einstufen. …

“Geschichtsunterricht muss die Lernenden künftig noch stärker befähigen, geschichtskulturelle Angebote wie ›@ichbinsophiescholl‹ zu dekonstruieren”, mahnt Kuchler.

Felix Bohr, spiegel.de, 29.6.2022 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)