Zitiert: Soziale Medien sind nicht an allem schuld

Die Kritik am Facebook-Konzern Meta ist zu einem Reflex geworden. Ist ja auch schön bequem. Doch mit Regulierungswut lassen sich längst nicht alle Probleme lösen. …

Sind etwa an den viel diskutierten gesellschaftlichen Spaltungstendenzen wirklich die „Echokammern“ und „Filterblasen“ der sozialen Medien schuld? Wenn ja, wie sehr? Darüber ist sich die Sozialwissenschaft längst nicht so einig wie die Tech-Feuilletons. Medienkritik hatte für Politiker und Kolumnisten schon immer etwas Verlockendes: für diffuse Entwicklungen, an deren Ursachen man nicht herankommt (oder herankommen will), einfach das Medium verantwortlich zu machen, in dem sie sich darstellen. Um Regulierung zu fordern, und dann wieder zur Tagesordnung übergehen zu können. Es gibt auch etwas, das man Regulierungspopulismus nennen könnte.

Derweil werden die Armen immer ärmer, die Reichen reicher. Die Zukunft bietet Versprechen nie geahnter Möglichkeiten für die einen, Visionen von Leid und Verderben durch die Klimakatastrophe für die anderen.

Philipp Bovermann, sueddeutsche.de, 22.11.2021 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)