Zitiert: Warum der Dokumentarfilm gefürchtet werden kann

Die Sender müssen komplett umdenken, denn das aktuelle Glaubwürdigkeitsproblem ist vor allem auch eines, welches sie durch die „Machart“ ihrer formatierten Programme selber mit hervorgerufen haben. Man kann nicht die Ästhetik der Emotionalisierung der Populisten wie Savini, Orban, Trump, Erdogan, Abascal, Le Pen, Strache oder Höcke kritisieren und selber die gleichen ästhetischen Mittel benutzen, schon gar nicht dann, wenn diese sich aus Propaganda- oder Werbefilmen speisen. Bei Relotius ging es immer um die emotional schön gestaltete Geschichte bis hin zur Manipulation, Falschinformation und sogar Lüge. Ein guter Dokumentarfilm kann die aufklärerische Antithese dazu sein. Deshalb wird er in Diktaturen so sehr gefürchtet.

Dietmar Post im Interview mit Black Box Nr. 282, Juli 2019 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)