Zitiert: Wie man die richtigen Bilder für Ausbeutung findet

Wenn es um Arbeit geht, erwarten wir Bilder von Arbeit, beim Thema Ausbeutung Aufnahmen von Leid. Diese Bilder haben aber ihre Wirkung verloren. In den Betrieben darf man nur unter strengsten Auflagen und nur ganz bestimmte Dinge filmen. Beziehungen zwischen Arbeiterinnen, Vorarbeiterinnen und Chefs kann man nicht bei einer Betriebsführung drehen. Dafür braucht es Zeit, und diese Zeit haben wir bewusst außerhalb der Betriebe verbracht. Es gibt schon viel Bildmaterial im Netz, mit dem Handy gefilmt, von Arbeitern, direkt am Band. Das ist alles da, aber diese Bilder scheinen nichts zu ändern. Man fängt dann nur an zu vergleichen – ist es jetzt schnell genug, schlimm genug, ist es woanders noch schlimmer? Sind acht Menschen im Zimmer zu viele, wären drei okay? Das sind falsche Fragen. Wir wollten Abhängigkeiten und gesellschaftliche Beziehungen zeigen, die sonst nicht zu sehen sind.

Yulia Lokshina, sueddeutsche.de, 24.06.2020 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)