MDR in der Kritik

Wesentliche Aussagen der Studie Information oder Unterhaltung? Eine Programmanalyse von WDR und MDR von Joachim Trebbe , Anne Beier und Matthias Wagner (OBS-Arbeitspapier 17, Herausgeber: Otto Brenner Stiftung, online)

Der WDR bietet im Vergleich zu allen bisher untersuchten Dritten Programmen (im Bereich Information und Unterhaltung) den größten Anteil besonders relevanter, gesellschaftlich-kontroverser Themen (62 Prozent). Der MDR liegt mit 42 Prozent deutlich unterhalb dieser Marke und eher in der Nähe der vormals analysierten Programme von NDR und SWR. Der im Vergleich niedrige Informationsanteil des MDR ist vor allem auf höhere Anteile für fiktionale Unterhaltung durch Filme zurückzuführen. Die Anteile für weiche Themen mit Human-Touch-Charakter (Unfälle, Kriminalität, Prominenz) liegen in den analysierten Programmen mit 14 Prozent (MDR) und 10 Prozent (WDR) auf einem ähnlichen Niveau. Damit wird der umstrittene Befund der Vorgängerstudie bestätigt, dass Human-Touch-Themen in den Dritten Programmen der ARD einen hohen Stellenwert einnehmen. (S. 6) Weiterlesen

Zitat: Medienjournalismus ist in den Medienhäusern die unbeliebteste Disziplin des Journalismus

„Medienjournalismus ist in den Medienhäusern die unbeliebteste Disziplin des Journalismus. Die tägliche Mediennutzung von Radio, TV, Internet und Presse liegt zwar heute bei acht Stunden. Doch über die Akteure dieser acht Stunden erfahren wir fast nichts“, so der Schweizer Journalist… Weiterlesen

ZDF: Überrumplung im „Sommerloch“ – in sechs Wochen Intendantenwahl

„Gegenkandidaten darf es geben. Bellut soll ZDF-Intendant bleiben“, fasst der Tagesspiegel den Überraschungs-Coup des ZDF-Fernsehratsvorsitzenden Ruprecht Polenz zusammen.

„Der Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates, Ruprecht Polenz, hat Anregungen aus der Mitte des Gremiums aufgegriffen und den Punkt Intendantenwahl auf die Tagesordnung der Sitzung am 18. September 2015 in Mainz gesetzt. Die Amtszeit des Intendanten Dr. Thomas Bellut endet im März 2017“, heißt es in der entsprechenden Presseerklärung.

Den von Anfang 2016 vorgezogenen Termin erklärt Joachim Huber im Tagesspiegel mit medienpolitischen Agenda des kommenden Jahres: Reform des Rundfunkbeitrages, Medienrechte an der Fußball-Bundesliga, TV-Lizenzen für die Olympischen Spiele 2018 bis 2024, Start des Jugendangebots. Vielfältige Aufgaben, vielfältige Herausforderungen – da sollen Wahlen und Wahlkampf um die Führungsspitze nicht ablenken, so Joachim Huber. Weiterlesen

Unter welchen Bedingungen Thüringen „mehr vom MDR haben“ könnte

Will Thüringen CDU-Landtagsfraktionschef Mike Mohring einen grundsätzlich überarbeiteten neuen MDR-Staatsvertrag? Wer die Berichterstattung der Thüringer Landeszeitung (1.8.2015) liest, der könnte dies glauben. Nach deren Angaben will Mike Mohring nicht nur eine Neufassung des MDR-Staatsvertrages, um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Gremienzusammensetzung umzusetzen. Der MDR-Staatsvertrag aus dem Jahre 1991 „hat sich aus Mohrings Sicht komplett überholt“. Dies werde insbesondere jetzt deutlich, da angesichts der geplanten MDR- Strukturreform Thüringen „immer mehr ins Hintertreffen“ gerate. So werde in Halle in Fernsehstudios investiert, während in Thüringen kaum Investitionen vorgesehen seien. Zudem kritisiert er, dass in Thüringen zu wenige MDR-Filme von Thüringer Firmen produziert werden. „Wenn der MDR in Thüringen Filme oder Sendungen produziert, dann in der Regel nicht mit Thüringer Unternehmen. Das sind alles mitgebrachte Leute.“ Deshalb fordert er nicht nur kleine Änderungen am MDR-Staatsvertrag. Die Thüringer Landesregierung solle „selbst aktiv zu werden und das ganze Paket neu zu schnüren“. Weiterlesen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche

Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    

Out of Space

Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)