Zitiert: Journalismus – wachsen die Fehler durch werbegetriebene Technologien

Journalist:innen übernehmen oft viele Rollen gleichzeitig. Sie bespielen soziale Medien und digitale Plattformen und haben auch deshalb weniger Zeit für alles. Den Erfolgsdruck bekommen sie im Sekundentakt serviert – dank digitaler Überwachungstechnologien. Die messen Klicks, Verweildauer und Lesezeiten. Das Ziel: schneller, besser, weiter – und das immer und überall. …

Kritiker:innen interessiert das kaum. Sie dreschen lieber auf Personen ein, anstatt zu fragen, was falsch läuft hinter den Kulissen. Zum Beispiel: Wie kann eine werbeabhängige Presse überhaupt funktionieren, wenn die Werbung bei Google oder Facebook landet? …

Es sind Fehler im System; sie wachsen durch werbegetriebene Technologien. Trotzdem, im Journalismus geht es um Informationen und Deutung. Wir brauchen beides, um uns in der Welt zu orientieren. Man könnte meinen, Systemfragen seien hier angebracht.

Mandy Tröger, berliner-zeitung.de, 1.8.2022 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)