Beim „Tatort“ spürt man das Sparen auch an den fertigen Filmen. Exakt dazu hat die Initiative Fair Film, ein Zusammenschluss aus 30 Filmverbänden, gerade einen wütenden Appell an ARD und ZDF gerichtet, es geht um aufs Minimum geschrumpfte und deshalb brutale Drehtage, um zu kleine Budgets, um bei Drehbuch und Dokumentation die Qualität zu sichern. Die Sender wünschten sich, dass Produktionen nach „Hochglanz“ aussehen, um mit Netflix mithalten zu können, aber der dafür nötige Aufwand werde nicht vergütet. Die Vorwürfe sind nicht aus der Luft gegriffen, im Gegenteil, sie fallen bei den fertigen Produktionen regelrecht ins Auge. Nicht nur, aber auch zum Beispiel am Tatort, der sich gern an ganz großen gesellschaftlichen Themen versucht – wie neulich KI in Kiel –, aber immer mehr Handlung statt mit Szenen einfach mit trostlosen Ermittlerdialogen abhakt. Die erzählen sich dann, was man eigentlich gerne gesehen hätte.
Claudia Tieschky, sueddeutsche.de, 06.12.2024 (online)