Zitiert: Europäische Digitale Öffentlichkeit

Wenn in Kalifornien jemand ein paar wichtige Knöpfe drückt, könnte Europa quasi über Nacht lahmgelegt werden. Der Kontinent muss zwingend digital selbstständig werden. Wie das gelingen kann? Zum Beispiel mit ARD und ZDF. Ein Vorschlag aus dringendem Anlass. […]

Die Inhalte der Nutzer könnten ebenfalls in einem gemeinsamen europäischen Pool landen. So entstünde das, was der Europäischen Union immer gefehlt hat: eine europäische Öffentlichkeit.

Der „Council for European Public Space“, laut Selbstbeschreibung ein nicht-staatlicher „think-and-do tank“, treibt die Idee einer europäischen Medienplattform seit Jahren voran, ebenfalls mit einem Fokus auf der Vernetzung bestehender Nachrichtenangebote, ihrer Daten und Technologie. Und die Organisation, so scheint es, findet Gehör. Sie geht davon aus, dass die Europäische Kommission bald ein entsprechendes Projekt angehen will. Rund 40 Millionen Euro soll ein neues Portal für Nachrichten aus ganz Europa kosten. Eine Machbarkeitsstudie ist bereits erschienen. Pilotprojekte laufen.

Das wäre ein wichtiger Schritt, aber wie das bei einem Netzwerk eben ist: Es gibt sehr viele Beteiligte. Alle müssen mitziehen. […]

In jeder Hinsicht naiv wäre es aber, weiter daran zu glauben, dass kommerzielle Tech-Konzerne aus Peking und Kalifornien ihre Algorithmen irgendwann in den Dienst der europäischen Öffentlichkeit stellen werden.

Philipp Bovermann, sueddeutsche.de, 22.04.2025 (online)

 

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)