Der Grund seien jedoch nicht kritische Stimmen aus den Rundfunkräten, die seine Talkshow auch inhaltlich kritisiert hatten, so Hans Hoff in der Süddeutschen Zeitung. Mit Beginn der Fußballsaison Saison 2013/14 soll sonntags möglichst in allen Dritten eine 20-minütige Sportschau um 21.45 Uhr ausgestrahlt werden – also zu dem Zeitpunkt, an dem Günther Jauch mit seinem Talk nach dem Tatort startet.
Ein solches Zusammenschalten ist im Hörfunk schon lange üblich. So schalten sich die Infoprogramme zur vom MDR produzierten ARD-Infonacht (23 bis 6 Uhr) zusammen. Die Kulturprogramme nutzen zwischen 0 und 6 Uhr das von BR-Klassik produzierte ARD-Nachtkonzert. Im MDR schaltet man zwischen 23 und 5 Uhr seine drei Landeswellen zur Dreiländernacht zusammen. Und so ergibt sich zwangsläufig die Frage, „warum der Senderverbund so viele bundesweit verbreitete dritte Programme braucht, wenn dann doch streckenweise auf allen dasselbe läuft“, so Hans Hoff.
Was im Kleinen beim Fußball möglich ist, müsste doch auch bei anderen Sendungen ohne Problem funktionieren. Und so wird deutlich, dass man nicht nur über die Frage diskutieren sollte, wie viele von den 6 Spartenkanälen ARD und ZDF noch brauchen. Zu diskutieren ist auch, ob und wie die einzelnen ARD-Anstalten im Bereich der DRITTEN besser zusammenarbeiten und sich abstimmen können. Letztlich machen es die Mehrländeranstalten (MDR, SWR, NDR), aber auch der WDR schon vor, wie man sich in einem Programm regionalisieren kann. Die ARD-Anstalten schaffen es schon lange nicht mehr, ihr Fernsehprogramm aus eigenen Ressourcen zu bestücken und nutzen die Möglichkeiten des Programmaustauschs. So läuft vieles mehrfach – allerdings zu unterschiedlichen Zeiten über die Sender verstreut.
Irgendwann wird es ein einheitliches Rahmenprogramm geben, in dem dann für regionale Nachrichtensendungen, Politikmagazine, Talkshows und Kultursendungen etc. auseinandergeschaltet wird. Eine Praxis, die heute schon Realität bei Radio Bremen und dem Saarländischen Rundfunk ist.