„Der Rundfunkbeitrag, den jeder Haushalt in Deutschland entrichten muss, ist seit Jahren nicht gestiegen. Sachverständige bringen jetzt ein deutliches Plus ins Spiel – am Donnerstag geben sie offiziell ihre Empfehlung ab. Erwartet wird, dass sie der Politik eine Erhöhung um 86 Cent vorschlagen. …. ZDF-Intendant Thomas Bellut etwa hatte betont, dass die 17,50 Euro ohnehin nicht dem Betrag entsprächen, mit dem die Sender arbeiten. Weil diese eine Rücklage einsetzen dürften, betrage der Beitrag real bereits 18,35 Euro. Ähnlich äußerte sich WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Tom Buhrow: Eigentlich wäre das nur ein Aufschlag von einem Cent, sagte er. De facto liege der Beitrag für die Sender schon heute bei 18,35 Euro. Auch er verwies auf Rücklagen, die die Sender aufbrauchen würden.“ (rnd.de, 17.02.2020 (online))
Doch entscheidend für die Sender ist nicht allein die Beitragshöhe. Unabhängig von der Höhe des Rundfunkbeitrags können die Gesamteinnahmen der Sender auch steigen – da diese weitere Erträge aus Werbung, Sponsoring, Kapitalanlagen, Unternehmensbeteiligungen etc. beziehen.
Entscheidend sind somit nicht in erster Linie die ermittelte Beitragshöhe, sondern die von der KEF anerkannten Gesamtaufwendungen. Diese liegen mit 38,7 Mrd. Euro für 2021 – 2024 um 1,8 Mrd. Euro (+4,8 Prozent) über den bewilligten Gesamtaufwendungen für 2017 – 2020. (Ausführlicher dazu: Volker Nünning: Im Framing-Modus, Medienkorrespondenz 3-2020, S. 7 ff., online)