„Das Gesamtvolumen der Fußballberichterstattung hat im deutschen Free-TV zwischen 2002 und 2012 tendenziell abgenommen. Am umfangreichsten wurde über Fußball Anfang der 2000er Jahre berichtet, seitdem wurde – gemessen am gesamten Programmumfang aller berichtender Sender –immer weniger Fußball ausgestrahlt. … Unter den Vollprogrammen, bei denen Sport nur eines von mehreren Programmelementen ist, berichteten die öffentlich-rechtlichen Programme am ausführlichsten über Fußball. Das Erste strahlte im Jahresdurchschnitt zwischen 2002 und 2012 rund 150 Sendestunden Fußball aus, beim ZDF waren es 97 Stunden und die Dritten Programme der ARD kamen gemeinsam noch einmal auf rund 147 Sendestunden Fußball pro Jahr. …
Trotz der umfangreichen Berichte ist Fußball nicht das dominierende Sportangebot der öffentlichrechtlichen Sender. Mit Programmanteilen zwischen 14,0 Prozent (2003) und 29,5 Prozent (2010) des gesamten Sportangebots im Ersten, bzw. zwischen 9,3 Prozent (2003) und 23,7 Prozent (2006) im ZDF wird zwar ein beachtlicher Programmanteil dem Fußball gewidmet, der Großteil der Sendezeit wird auf beiden Sendern aber mit anderen Sportarten bestritten.
Während die absolute Sendezeit für Fußball im Rahmen gewisser Schwankungsbreiten bei ARD und ZDF in etwa gleich geblieben ist, deuten die relativen Programmanteile darauf hin, dass Fußball seit 2010 eine etwas größere Bedeutung im Gesamtportfolio zukommt. Die Programmanteile des Fußballs lagen in den Jahren 2010 bis 2012 tendenziell höher als zu Beginn der 2000er Jahre. Dies bedeutet: Es wird zwar nicht ausführlicher über Fußball berichtet, in der gesamten Sportberichterstattung der Sender macht dies aber einen größeren Anteil aus, da das Gesamtvolumen an Sportsendungen gesunken ist.“
Angela Rühle in Media Perspektiven 01/2015
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