Dokumentiert: Journalistische Standards

Marcus Klöckner interviewte Friedensforscher Lutz Schrader über den Journalismus in Zeiten geopolitischer Konflikte, der meint, guter Journalismus sei zugleich „Friedensjournalismus“. Wie begründet er dies?

 „Ich bin davon überzeugt, dass sich guter Journalismus schon allein aus purem Eigeninteresse für die Erhaltung derjenigen Grundlagen einsetzen sollte, die Qualitätsjournalismus erst möglich machen: Frieden, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und soziale Gerechtigkeit. Ein Journalist muss aber deshalb nicht gleich zum „Friedenskämpfer“ werden.

Es reicht völlig aus, die selbstverständlichen Grundlagen und Standards des journalistischen Handwerks hochzuhalten. Dazu gehört u.a., die eigenen Interessen und Vorurteile zu reflektieren, auf Leerstellen, Verzerrungen und Lügen in politischen Verlautbarungen aufmerksam zu machen, Macht- und Gewinninteressen sowie Verantwortlichkeiten offenzulegen, Minderheitenpositionen und Opfer auf allen Seiten zu Wort kommen zu lassen und nicht zuletzt die wirtschaftlichen und menschlichen Folgen von Gewalt mit aller Deutlichkeit zu benennen.“

 

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)