“Da die bisherigen KEF-Mitglieder zum überwiegenden Teil wiederberufen werden, wird es in der Kommission Kontinuität auch in einem anderen Punkt geben – auch künftig werden der Kommission fast ausschließlich Männer angehören. Einzige Frau in dem Expertengremium ist derzeit Marion Claßen-Beblo, seit 2009 Präsidentin des Berliner Rechnungshofs. Sie wurde vom Land Berlin jetzt erneut als Mitglied der KEF vorgeschlagen, in die sie im Januar 2012 einzog. Sie ist erst die zweite Frau, die der KEF angehört. Erste Frau in der KEF war Erika Ueltzen, die von 1992 bis 2001 in ihrer damaligen Funktion als Direktorin des Berliner Rechnungshofs Mitglied der Kommission war.
Auch wenn Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein für die neue Amtsperiode der KEF ab Januar 2017 möglicherweise noch jeweils Expertinnen benennen sollten, bleiben Frauen in der Kommission unterrepräsentiert, was in der heutigen Zeit als erstaunlich bezeichnet werden kann. Es wäre durchaus realisierbar, dass die Bundesländer den Frauenanteil in der KEF erhöhen, etwa indem sie sich durch eine informelle Absprache darüber verständigen. Es wäre auch möglich, eine entsprechende Vorgabe in den Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag einzufügen, um den sehr geringen Frauenanteil zu vergrößern.”
Volker Nünning, Medienkorrespondenz, 12/2016 (online)