„Monothematische Dokumentationen, Berichte und Reportagen wurden vorrangig in den öffentlichrechtlichen Hauptprogrammen angeboten. Anders als bei den kleinteilig fragmentierten Magazinen ermöglicht diese Sendungsform in längeren Zeitstrecken eine intensivere Themenbehandlung. Umso bedeutsamer ist es, welche Schwerpunkte die Sender bei der Themenwahl setzen. Wie in den Vorjahren wandten sich die öffentlich-rechtlichen Sender hauptsächlich den klassischen Feldern Politik und Kultur/Wissenschaft/Natur zu, während die privaten Sender stärker zu nichtpolitischen, alltagsnahen Inhalten tendierten. Beim Ersten Programm entfiel der größte Teil der Sendezeit von Dokumentationen, Berichten und Reportagen auf Politikthematisierung (43%) und Themen aus Kultur/Wissenschaft/Natur (40%).
Beim ZDF betrug der Politikanteil 33 Prozent, auf Alltagsthemen und Kulturthemen entfielen weitere 19 bzw. 16 Prozent in dieser Sendungsform. Bei RTL konzentrierte sich die wesentlich geringere Sendezeit auf Alltagsthemen (77%), die auch bei Sat.1 etwa die Hälfte der konventionellen Dokumentationen, Berichte und Reportagen ausfüllten.
Sendetitel und Themen verdeutlichen die Breite und Vielfalt des Angebots von ARD und ZDF in dieser Sendungsform. Neben aktuellen ereignisabhängigen Berichten zu Parteitagen, Landtagswahlen, Börsenberichten und Spezialausgaben, die ebenfalls in dieser Sendungsform subsumiert wurden, aber hier den geringeren Teil ausmachten, lag der Schwerpunkt mehr auf inhaltlich-thematischen Sendungen, denen ein investigativer Ansatz und Hintergrundthematisierung zugeschrieben werden kann.“
(Udo Michael Krüger: Sendungsformen, Themen und Akteure im Nonfictionangebot von ARD, ZDF, RTL und Sat.1, Meduia Perspektiven 5/2013, S. 292)
Weiterlesen