Die Regisseurin Aelrun Goette erzählt von kleinen Fluchten, von Mode, Schönheit und starken „Ostweibern“. Ihr Film ist eine Einladung, genauer auf den Staat zu schauen, den es nicht mehr gibt.
Das Ende muss der Anfang sein, dieser Satz von der Freiheit am Schluss des Films, der einem lange nachgeht. „Entweder du bist frei, dann bist du’s überall“, sagt Rudi ohne große Bewegung in der Stimme, „oder du bist es nicht. Dann nützt dir auch der Westen nichts.“ […]
„In den dreißig Jahren sind die Schablonen sehr grob geworden“, sagt Aelrun Goette, „und jetzt ist es Zeit, die Grautöne und die ganzen anderen Facetten auch mit hineinzutragen, um diese scherenschnittartige Schlichtheit, die am Ende auch nicht zu einem stimmigen Bild führt, mal ein bisschen aufzubrechen.“ Sie werde den Lebenswegen einfach nicht gerecht, diese Einteilung in Täter, Opfer, Zeitzeugen.
Renate Meinhof, sueddeutsche.de, 6.10.2022 (online)