Gebührenmittel für private Sender?

 

Privatradios und das Regionalfernsehen der Schweiz stehen finanziell deutlich besser da, seit es 2007 eine Reform der Finanzierung gab. Die Gebührenanteile wurden erhöht, die Konzessionsgebiete neu geordnet. Untersucht wurde die Situation von 31 Privatradios mit und ohne Gebührenanteil sowie 13 Regionalfernsehsender.

 

Mehr als vier Fünftel der Einnahmen der Privatradios stammen aus dem Werbemarkt. Insgesamt erzielten die Schweizer Privatradios 2010 über 150 Mio. Franken Werbeumsatz. Bei den gebührenunterstützten Privatradios machen die Gebührenerträge mittlerweile im Durchschnitt 31% der Erträge aus. Gebühren und andere öffentliche Beiträge haben sich von 5% auf nunmehr 8% der Gesamterträge aller privaten Radios erhöht. Zudem erzielen die gebührenfinanzierten Privatradios im Schnitt wesentlich geringere Werbeeinnahmen (1,75 Mio. Schweizer Franken) als die nicht gebührenfinanzierten Radios (5,75 Mio. Schweizer Franken). Veranstalter ohne Gebührenanteil machen also mit ihren Programmen fast dreimal soviel Werbeumsatz wie Gebührenradios.

Festzustellen ist jedoch, dass die Rentabilität der Radiosender, die keine Gebührenmittel haben, höher ist, als die derjenigen, die Gebührenmittel bekommen.

Die regionalen TV-Sender haben 36 Mio. Franken an Werbeumsatz. Ihre Bedeutung im Werbemarkt ist also gering. Entsprechend stärker sind sie auf Gebühren angewiesen, die 2010 zwei Fünftel der Einnahmen ausmachten. Dennoch ist die Hälfte der Regionalfernsehstationen Ende 2010 unterfinanziert.

 

Studie

 

 

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)