Gottschalks Ende im Spiegel der Presse

„Ende des Schreckens“, heißt es beim Tagesspiegel und „Es gibt kein langes Leben im kurzen“ in der FAZ. „Gottschalk dead“, titelt die taz. „Irrläufer im Ersten“, beginnt spiegel.de. „Aus für den blonden Gringo“, heißt es beim Deutschlandradio. „Ein Experiment geht zu Ende“, fasst die WELT zusammen. „Wenn die Wundertüte leer ist“, titelt sueddeutsche.de. „Klägliches Ende eines großen Irrtums. Eine Marke zur Maus geschrumpft“, spitzt stern.de zu. „Thomas Gottschalk ist mit seiner Mission, die ARD-«Todeszone» zu sanieren, gescheitert. Die Einschaltquoten waren einfach zu niedrig“, meint die Zeit.

„Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben heute die Programmentscheidung getroffen, die Sendung „Gottschalk Live“ mit Beginn der Sommerpause zu beenden. Grund ist die geringe Publikumsresonanz. Thomas Gottschalk wird damit am 7. Juni 2012 zum letzten Mal im Vorabendprogramm des Ersten seine Gäste begrüßen“, vermeldet presseportal.de für die ARD.

„Ich finde es schade, dass „Gottschalk Live“ beim Publikum nicht den Zuspruch gefunden hat, den wir diesem Format alle gewünscht haben“, sagte die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel. Die Intendanten hatten das Ende bei einer Telefonkonferenz besiegelt.

Über das Schicksal eines Fernsehmoderators entscheide das Publikum, betonte Gottschalk. Er müsse zur Kenntnis nehmen, dass es ihm nicht gelungen sei, an diesem Programmplatz genügend Zuschauer zu begeistern. Trotzdem habe ihm die Erfahrung Spass gemacht. So bildet die NZZ die Presseerklärung ab. „Die Sendung bestand vor allem aus Monologen Gottschalks zu aktuellen Themen sowie Gesprächen mit Prominenten. Sie stand allerdings von Anfang an unter schlechten Vorzeichen: So waren viele Zuschauer von der ersten Sendung auch deshalb genervt, weil diese mit vielen Werbeblöcken unterbrochen wurde“, sieht man dort eine der Ursachen.

Die Sendung „bestand im Wesentlichen aus harmlosen Gesprächen und Klatschthemen aus der Boulevardpresse – da halfen auch die hübschen Sprüche nicht“, stellt die Süddeutsche Zeitung fest.

„Warum nur konnte man Thomas Gottschalk nicht eine Sendung auf den Leib schneidern, die ihm Gelegenheit gegeben hätte, überraschende Alltagsphänomene zu kommentieren?“ fragt spiegel.de und gibt folgenden Hinweis:  Es „ist ja nicht so, dass sich der Moderator das mutlose, langweilige und somit zum Scheitern verurteilte Konzept von „Gottschalk Live“ ausgedacht hätte – das machen sogenannte Profis. Sie haben auf ganzer Linie versagt.“ Und die Frankfurter Rundschau meint, dass Thomas Gottschalk froh sein kann, „dass dieser Schmarrn in wenigen Wochen aufhört und er sich nicht weiter verbeckmannen lassen muss.“

„Eine absehbare, krasse Fehlentscheidung, für die in privaten Unternehmen schon mal Manager ihren Hut nehmen müssen“, kommentiert die Neue Westfälische. Focus.de verweist darauf, dass

Thomas Gottschalk mit der Show „Wetten, dass..?“ für das ZDF „über Jahrzehnte der Quotenkönig“ war. „Doch was der Entertainer neben dem Unterhaltungsklassiker anfasste, geriet häufig zum Flop.“

„Jetzt wird es spannend sein, zu sehen, ob das erste Programm ohne Gottschalk plötzlich als Gewinner dasteht und – wer sich das dann wieder zurechnet. Mit Gottschalk, den Eindruck darf man haben, ließen einige auch ganz gern die ARD-Vorsitzende Monika Piel vor die Wand laufen“, vermerkt die FAZ.

 

Verschwiegen wird immer noch, was das Experiment gekostet hat. Eigentlich sollte Gottschalk seine „Vergütung“ ja selbst einspielen. Man ging davon aus, dass durch ihn die Reichweiten und damit auch die Werbepreise steigen könnten. Da hat sich Frau Piel geirrt. Den Preis haben jetzt erst einmal die ARD-Webetöchter gezahlt. Wieviel ihnen dabei verlorengegangen ist, ist unklar? Was dadurch nicht gemacht werden konnte, wurde noch nicht öffentlich.

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)