Junge Union: Auch in Thüringen gibt es Kriminalität!

Ein neues „Tatort“-Ermittler-Team soll ab 2013 in Thüringen für die ARD Krimifälle lösen. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) plant eine Folge im Jahr in dem Freistaat. Wer das neue Team sein wird, stehe noch nicht fest. „Endlich hat der MDR eingesehen, dass auch Thüringen seinen eigenen ‚Tatort‘ verdient“, erklärte der Landesvorsitzende der Jungen Union in Thüringen, Stefan Gruhner. Die CDU-Nachwuchsorganisation hatte 2010 in einem offenen Brief eine Thüringer „Tatort“-Produktion gefordert. Damit werde eine Initiative der Jungen Union Thüringen aufgegriffen und die Rundfunkgebühren der Thüringer Bürger werden sinnvoll angelegt. Ein eigener Tatort für unseren Freistaat stärke den Medienstandort Thüringen und fördere das Image und den Tourismus, sagte er laut Hamburger Abendblatt.

Ein Tatort im Jahr stärkt den Medienstandort? Seine Produktion kostet 1,3 Mio. Euro. Ein Tatort im Jahr fördert das Image des Landes? Nun, das hängt wohl vom Drehbuch ab. Ein Tatort im Jahr fördert den Tourismus? Nun, diesbezügliche Studien sind nicht bekannt. Es wurde bisher nicht ermittelt, wie viele Menschen nach einem Tatort gesagt haben: da wollen wir mal hinfahren.

Der MDR bekommt die Rundfunkgebühr nicht dafür, dem Image Thüringens, dessen Tourismus oder gar dem Medienstandort zu dienen. Die Rundfunkgebühr bekommt man dafür, der Demokratie, also der öffentlichen Meinungs- und Willensbildung zu dienen. Wenn der Thüringer Tatort dem jedoch nachkommen sollte, dann werden die Jungen Unionisten noch den Tag verfluchen, an dem sie ihre Forderung aufstellten.

 

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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