Der im September wegen Bestechlichkeit und Betrugs zu über fünf Jahren Gefängnis verurteilte frühere MDR-Mitarbeiter Marco K. hat mehr als die bisher vermuteten 8,2 Millionen Euro unterschlagen, meldet die Ostthüringer Zeitung. Trotz dieses Skandals sei der Ki.Ka mit seinem Format ein Exportschlager, so ZDF-Intendant Markus Schächter. Der Fernsehratsvorsitzende Ruprecht Polenz (CDU) verwies darauf, dass eine große Nachfrage aus dem Ausland für Ki.Ka-Programme oder –Programmteile bestehe. Schächter ergänzte, trotz des Betrugsskandals beim zur ARD gehörenden Senders MDR werde das ZDF sein Engagement beim Ki.Ka nicht zurücknehmen. „Da wären wir bei einem solchen Erfolgsprodukt ja mit dem Klammerbeutel gepudert.“
Am selben Tage teilte das ZDF mit, dass es im Geschäftsjahr 2010 einen Überschuss von 52,9 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Das sind 15,1 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Geringere Erträge aus Gebühren, Werbung und Sponsoring seien unter anderem durch Einsparungen beim Sendeaufwand kompensiert.
Der öffentlich-rechtliche Kinderkanal von ARD und ZDF (KI.KA) erhält anlässlich seines 15-jährigen Bestehens im kommenden Jahr ein neues Design. Dieses solle junge Zuschauer noch besser ansprechen, so ZDF-Intendant Markus Schächter. Zusätzlich wolle der Sender mit neuen Inhalten seine Informationskompetenz ausbauen und sein Programm ab Mai 2012 im hochauflösenden High-Definition-Betrieb (HD) ausstrahlen.
Zusammenfassung: Der Kinderkanal ist erfolgreich, ein Exportschlager, bekommt ein neues Design, um junge Zuschauer noch besser anzusprechen – und seine Mittel werden trotzdem gekürzt, weil ein Mitarbeiter einen Teil davon „privatisiert hat“.
Warum deckelt man dieses Erfolgsprodukt, anstatt darin zusätzlich zu investieren? Anscheinend ist der Kinderkanal die Sparbüchse von ARD und ZDF. Zur letzten Gebührenanmeldung (2007) stellten ARD und ZDF gegenüber der KEF dar, dass der Kinderkanal im Jahr 2012 Mittel von über 93 Mio. Euro zur Verfügung haben wird. Nach derzeitigem Stand werden es nun unter 86 Mio. Euro sein.