Klick-Tipp: Killt KI die Reichweite unabhängiger Medien?

In England klagen Verleger gegen die Google-KI, weil sie um ihre Sichtbarkeit fürchten. Ist die Sorge begründet? Wie werden sich Medien im KI-Zeitalter verändern? Und was bringt ihnen Reichweite? Holger ruft an bei dem Journalisten und Medienunternehmer Sebastian Esser.

Englische Verleger klagen bei der Europäischen Kommission gegen die Google-KI, die Suchergebnisse zusammenfasst und dafür auch auf Medieninhalte zurückgreift. Die „Independent Publishers Alliance“ befürchtet, dass Medien dadurch Reichweite und Einnahmen verloren gehen, weil das Publikum womöglich weniger auf Artikel klickt.

Ist die Sorge begründet? Nimmt KI, etwa auch ChatGPT, Medien die Reichweite weg?

Ja, sagt der Journalist und Steady-Geschäftsführer Sebastian Esser. Immer neue KIs nutzten Inhalte von Medien, um damit ihr Produkt zu bauen. Und dafür bekomme fast niemand Geld. Es kämen auch nur wenige Menschen über KI in Medienangebote. Der Protest sei aber gerade, etwa in Deutschland, noch recht leise. Weil Medien eben auch von Google profitieren – und abhängig sind.

Übermedien, 11.07.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)