Johannes Boie beschreibt in der Süddeutschen Zeitung (07.03.2014, S. 3) u.a. die Unternehmerin Yvonne Hofstetter, deren Firma Algorithmen für verschiedenste Anwendungen programmiert.
„Yvonne Hofstetter weiß“, so Johannes Boie, „was passiert, wenn Maschinen auf Basis der Datenmengen nicht Aktien kaufen oder verkaufen, wenn sie nicht Flugzeuge koordinieren oder Währungskurse auswerten. Sondern wenn die Algorithmen einzig das hier berechnen: für welche Informationen ein Mensch bezahlen wird. Folglich wird der Algorithmus entscheiden, ihm andere Informationen vorzuenthalten.“
Die Spuren, die ein Mensch im Netz hinterlässt, seine Daten, seien „keine Währung“, sondern ein Produkt. „Unternehmen aus der ganzen Welt und aus sämtlichen Branchen nutzen diese Daten.“ Aber keiner bezahle diejenigen, die sie schaffen, die wenigsten lassen die Menschen überhaupt wissen, dass sie mit ihren Daten ein Geschäft aufziehen. „Als Belohnung bieten die Konzerne stattdessen eine schöne Welt – an der vor allem sie verdienen.“
So entstehe eine „neue Form der Zensur“, ein neues „autoritäres System“, da Algorithmen entscheiden, wie viel Geld eine Versicherung kostet, da sie berechnen, wie sich ein Mensch ernährt. Es gehe vor allem um Überwachung und ihren finanziellen Wert. Der Mensch sei zumeist nur noch Teil der Maschine, so, wenn Algorithmen berechnen, welche Drohne „wo ihre Last abfeuern soll, weil die Maschinen mit einer Netzwerkanalyse entschieden haben, wer ein Terrorist ist und wer nicht, dann geht es um Leben oder Tod“. Und so gehe es „um alles für alle“.