„Ein Gutachten erhebt schwere Vorwürfe gegen Bavaria Film wegen Billigstangeboten. Die Kartellwächter sollen gegen die öffentlich-rechtlichen Töchter einschreiten, um einen unfairen Wettbewerb zu beenden“, berichtet Hans-Peter Siebenhaar im Handelsblatt. Das Gutachten wurden von der Allianz unabhängiger Filmdienstleister (AUF) in Auftrag gegeben.
„Wie ARD und ZDF den Markt verzerren“, titelt Michael Hanfeld in der FAZ. Der Gutachter Prof. Dr. Rupprecht Podszun komme zu dem Schluss, „dass letztlich staatlich abgesicherte Unternehmen expandieren, während private Unternehmen aus dem Markt gedrängt werden“. Das Bundeskartellamt habe allen Grund einzuschreiten.
Insbesondere die „zum öffentlich-rechtlichen Kosmos gehörende Produktionsfirma Bavaria soll bei der Auftragsvergabe gegen Kartellrecht verstoßen haben“, so Anne Fromm in der taz. Das will die Allianz Unabhängiger Filmdienstleister (AUF) mit einem neuen Gutachten nachweisen.
Es gehe „um Kamera- oder Lichttechnikverleih, um Studiomieten – und, mal wieder, um die Bavaria Film GmbH“, führt Karoline Meta Beisel in der Süddeutschen Zeitung aus.
Die Anstalten und ihre Tochterunternehmen seien „auf den relevanten Märkten marktbeherrschend oder jedenfalls relativ marktmächtig“. Die Sender würden die sendereigenen Dienstleistungsunternehmen bei der Vergabe wichtiger TV-Aufträge bevorzugen. Die sendereigenen Gesellschaften würden die Preise nicht marktkonform kalkulieren und so die Referenzpreise für die Vergabe von Aufträgen an unabhängige Unternehmen drücken. Zudem würden diese Firmen bei freien Aufträgen mit Niedrigpreisangeboten die Marktstruktur „nachhaltig“ schädigen.
Für Michael Hanfeld blieb das deshalb „bislang weitgehend unbeanstandet“, da es ein „Kontrollvakuum“ gibt. „Die Rechnungshöfe prüften allein die Wirtschaftlichkeit der Sender und ihrer Töchter, nicht aber, wie die Preise im Einzelnen zustande kämen. So bleibe der „Missbrauch von Marktmacht“ unbeanstandet – und so sei das Bundeskartellamt gefragt“
Die AUF will sich nun „mit einem offenen Brief an die Sender-Verantwortlichen wenden, um mit konstruktiven Vorschlägen ein Umdenken der Senderpolitik zu fordern.“