Ist das Zahlen von Ausfallhonoraren bei der ARD Normalität?

Tom Buhrow steht Michael Hanfeld in einem großen FAZ-Interview (17.09.2015) rede und Antwort. Dabei wird er auch zum Gottschalk-Vertrag befragt.

 

„Was die Vorabendshow von Thomas Gottschalk angeht, könnte ich es mir leichtmachen und sagen: Damit hatte ich nichts zu tun. Das tue ich nicht. Ich möchte im Gegenteil den mutigen Versuch verteidigen, dass Thomas Gottschalk auf dem Höhepunkt seiner Karriere das Risiko eingegangen ist, in der schwierigsten Programmzone, die es im deutschen Fernsehen überhaupt gibt, für die ARD mit einem kurz laufenden Vertrag anzutreten.

Wenn man dann mitten in der Laufzeit sagt, wir wollen das nicht fortsetzen, muss man die Vorleistung bezahlen. Trotzdem ist natürlich eine Lehre daraus gezogen worden: Auch Projekte dieser Art im Vorabendprogramm müssen einer Gremienkontrolle unterliegen.

 

Eine Wiederholung ohne Gremienaufsicht wird es nicht geben. Aber nochmals: Ein Ausfallhonorar ist eine ganz normale Sache, das kriegt jeder freie Mitarbeiter. Wenn jemand einen Auftrag für tausend Euro bekommen hat, erhält er natürlich ein geringeres Ausfallhonorar als jemand, der einen Auftrag über eine Million Euro hatte. So viele Leute gibt es nicht, die Honorare in dieser Höhe bekommen.“

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Dokumentiert: ARD-Positionspapier  zur Vielfalt Produzentenlandschaft

In dem Positionspapier (pdf) heißt es u.a.: „Film ist und bleibt ein wertvoller und wichtiger Bestandteil in den Programmen der ARD. Die ARD sieht daher in den Produzenten einen unverzichtbaren Partner zur Erfüllung ihres öffentlich-rechtlichen Auftrags. … Einem vielfältigen und leistungsfähigen Produzentenmarkt wird dabei aus Sicht der ARD auch durch verschiedene Formen der Filmfinanzierung entsprochen, welche von voll- über teilfinanzierte Auftragsproduktionen bis hin zum Lizenzkauf reichen können.“

 

Der von der Produzentenallianz geforderte Umstieg auf das reine Lizenzmodell wird von der ARD abgelehnt. Weiterlesen

Freundliche Spezialthemensendung oder Themenplacement bei Radio SAW?

In einer zweistündigen Sondersendung des Radiosenders SAW (7.9.2015, 20. Uhr) wurde über das Investitionsprogramm der Landesregierung mit dem Namen „Stark III“ berichtet und der Minister ínterviewt.  Kostenpunkt: 10.000 Euro für Werbespots,  „Stark III“ ist ein Topf mit EU-Geldern für die Sanierung von Kitas und Schulen, berichtet der MDR unter Bezug auf die Magdeburger Volksstimme. Die Summe sei  laut Finanzministerium zur Produktion von Werbespots für diese Sendung eingesetzt worden, nicht für die Sendung selbst. Radio SAW erklärte, nicht in der Berichterstattung beeinflusst worden zu sein: „Die redaktionelle Hoheit dieser Sendung lag ausschließlich bei Radio SAW.“ Die landeseigene Investitionsbank sei „als Sponsor in Werbespots zur Sendung“ aufgetreten. Weiterlesen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche

Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    

Out of Space

Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)