Studie: Fünf Jahre Medienberichterstattung über Flucht und Migration

Die Medien berichteten im Verlauf des Untersuchungszeitraums tendenziell immer seltener über Geflüchtete. Zugleich war die Berichterstattung stark von der aktuellen Ereignislage beeinflusst. Dabei prägten politische Entscheidungen und politische Institutionen die Berichterstattung stärker als die Geflüchteten selbst. ….

Alles in allem war die Berichterstattung über Geflüchtete folglich von einer starken Widersprüchlichkeit geprägt. Auf der einen Seite wurden Geflüchtete als Menschen in Not charakterisiert, die aus humanitären Gründen aufgenommen werden müssen. Auf der anderen Seite wurden Geflüchtete als Sicherheitsrisiko für die deutsche Bevölkerung beschrieben. Das erste Narrativ betraf vor allem Geflüchtete auf der Flucht, das zweite Narrativ vor allem Geflüchtete, die bereits in Deutschland angekommen waren. Die Tatsache, dass der Widerspruch zwischen diesen beiden inhaltlich nur schwer zu vereinbarenden Narrativen in der Medienberichterstattung nicht aufgelöst wird, hat vermutlich negative Konsequenzen für die öffentliche Meinungsbildung – auch wenn dies von den Journalistinnen und Journalisten vermutlich nicht intendiert ist.

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)