Der SWR hat einen Etat von über 1,1 Mrd. Euro. Bis 2020 muss der Sender 166 Millionen Euro einsparen, so hat es sich die Geschäftsführung vorgenommen. So sollen die Ausgaben um ca. 15 Prozent reduziert werden. Das Kulturprogramm von SWR muss mit 25 Prozent weniger Budget auskommen.
Im Interview mit der Stuttgarter Zeitung wird der Programmchef von SWR2, Johannes Weiß, mit der Frage konfrontiert, dass anscheinend das Kinderprogramm dem „Spardruck“ geopfert werden: „Wir haben die Stelle der Leiterin des Kinderfunks nicht wieder besetzt, nachdem die bisherige Leiterin in den Ruhestand gegangen ist. Es wird keinen einstündigen Kinderfunk am Samstag mehr geben, sondern nur noch 20 Minuten.“ Kinderhörspiele werde es in Zukunft „auf einem festen Sendeplatz, nämlich an Feiertagen von 14.05 bis 15 Uhr“ geben. Durch die Feiertags-Regel herrsche „künftig Klarheit“.
Er wolle „nicht leugnen, dass der Kinderfunk ein Nischenprogramm im Nischenprogramm ist – und immer schon war.“ Doch werden nicht im Kindesalter Hör- und Sehgewohnheiten geprägt? Es ist doch logisch, dass man auf Dauer keine neuen Hörerinnen und Hörer gewinnen kann, wenn man ihnen schon in der Kindheit nicht viel bietet. Allerdings sieht er eine Perspektive – im WDR. „Wir prüfen aber, ob wir den Kinderradiokanal des WDR in unserem Sendegebiet digital zugänglich machen können. Dort könnten auch unsere Inhalte für Kinder eine weitere Verbreitung finden.“
SWR-Intendant Peter Boudgoust hatte vorgegeben, dass man beim Sparen strategisch vorgehen wolle. So sollte zuerst in der Verwaltung, und im zweiten Schritt im Programm gespart werden. Doch letztendlich ist der Sparbeitrag der Programme höher als der der restlichen Bereiche.
Jüngere Wellen sollten weniger Kosten senken müssen, als die älteren, ja, die jüngeren Wellen (SWR 3; Das Ding) sollten vom Sparen ausgenommen werden. Doch wieso gilt dies nicht für das Kinderprogramm? Wird dieses deshalb zur Kasse gebeten, weil es bei SWR2 sendet?
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