Die Mörder, Psychopathen und dubiosen Verdächtigen haben ohnehin meistens die besseren Parts, findet Broich. Mit Wolfram Koch zu drehen, macht ihr „total Spaß“, über ihre Kommissarinnen-Rolle aber gerät sie nicht unbedingt aus dem Häuschen: „Man steht schon wahnsinnig oft in der Tür und fragt, wo waren Sie gestern um 15 Uhr?“ Sie kann auch sehr lustig darüber spotten, mit „welch einer Penetranz“ die Autofahrten deutscher Fernsehkommissare zu und von den Zeugenbefragungen gefilmt werden. „Alles steht und fällt mit dem Drehbuch“, sagt Broich. Aber die Autoren und Autorinnen wechseln genauso oft wie die Regisseure, Masken- und Kostümbildnerinnen. Jeder komme mit eigenen Vorstellungen und wolle sie – und sich – verwirklichen.
Margarita Broich, sueddeutsche.de, 16.10.2022 (online)