Wellenchef Eric Markuse verlässt Sputnik auf dem Weg zur Popwelle

 

Mitte August waren die Hörer von Sputnik von einer Programmreform überrascht worden: Statt Independent lief Mainstream, die englischen Nachrichten gab es nicht mehr. Es wurde immer behauptet, dass es sich um eine Justierung innerhalb der Programm-Richtlinien handele, es zu keiner strategischen Neuausrichtung komme. Der Onlineauftritt sei von den Optimierungen nicht betroffen, Sputnik bleibe das Multimedialabor des MDR und als Radio der Ort für Experimente.

 

Für Sputnik will Hörfunkdirektor Johann-Michael Möller im Jahr 2011 nur noch 2,5 Mio. Euro einsetzen, dieses Jahr standen noch über 3,2 Mio. Euro zur Verfügung. Natürlich hat dies Auswirkung aufs Programm. Auch wenn der Wortanteil steigen soll, die Eigenproduktionen ab. Die Zusammenschaltungen nehmen stark zu, es soll wesentlich mehr Wiederholungen geben.

Nun verlässt Wellenchef Eric Markuse „auf eigenen Wunsch zum 31. Januar 2011“ den MDR. Hörfunkdirektor Johann Michael Möller dankte ihm für die sehr gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und für die Pionierarbeit, MDR SPUTNIK zu einer multimedialen Marke zu entwickeln. MDR-Intendant Prof. Udo Reiter lässt sich so zitieren: „Ob es die MDR Publikumszeitung ‚mittendrin’ ist, unser aktuell gültiges Corporate Design, die gemeinsam mit anderen ARD-Jugendwellen entwickelten Social-Media-Aktivitäten oder die weltweit erste Videoübertragung eines Popkonzertes per iPhone – mit dem Namen Eric Markuse verbinden sich viele Image prägende und erfolgreiche Aktivitäten des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS. Dafür gilt ihm mein ausdrücklicher Dank.“ Ein Lonb für das Klein-Klein und nicht für das Große der Welle. Nachfolger von Erik Markuse wird der derzeitige Musikchef der Welle, Reinhard Bärenz. Er hat schon viele Wellen und Konzepte verteidigt. Erst Jump, dann das multimediale Sputnik und zuletzt das neue Sputnik.

Er werde das Haus verlassen, um neue Wege zu gehen, erklärte Markuse seine Entscheidung am Freitag in einer E-Mail an die Mitteldeutsche Zeitung. Dies sei „die logische Konsequenz, nachdem Sputnik in kürzester Zeit zu einer weiteren MDR-Popwelle umgebaut wurde und die von mir vor vier Jahren angesteuerte Position eines multimedial ausgerichteten Jugendkultur-Programms verlassen musste“.

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