Letzte Woche wurde die Debatte um das Urheberrecht neu entfacht. Entgegnung folgt auf Erklärung. Tom Buhrow schlägt sich auf eine Seite. Doch welche Sprache sprechen die Fakten?
„Der Bundesverband Musikindustrie stellte seine Zahlen für 2011 vor. Leicht gewachsen ist die Branche im vergangenen Jahr. Die CD-Verkäufe zeigten sich stabil. Im digitalen Bereich jedoch legte der Absatz um satte 21,2 Prozent auf 247 Millionen Euro zu. Die Branche könnte mit ihrer Entwicklung zufrieden sein, arbeitet sie doch offensichtlich immer erfolgreicher daran, im digitalen Zeitalter anzukommen und den Strukturwandel zu bewältigen. Die Downloads sinken seit Jahren und haben auch kaum Einfluss auf die CD-Verkäufe, wie hier überzeugend dargelegt wird. Offensichtlich kaufen immer mehr Leute Musik im Netz statt illegal zu laden.“ So steht es bei Digitale LINKE.
Und was erklärt die Musikindustrie? „Der deutsche Musikmarkt hat sich im Jahr 2011 stabil entwickelt. Wie der Bundesverband Musikindustrie e. V. (BVMI) heute im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz mitteilte, stieg der Gesamtumsatz aus digitalen und physischen Musikverkäufen sowie den Einnahmen aus Leistungsschutzrechten (GVL) und Synchronisation* sogar um 0,1 Prozent auf insgesamt 1,67 Mrd. Euro an. Das stärkste Wachstum war bei den digitalen Musikverkäufen zu beobachten, die mit einem Umsatz von 247 Mio. Euro um 21,2 Prozent erneut zweistellig zulegen und damit die Rückgänge der physischen Musikverkäufe umsatzseitig nahezu kompensieren konnten.“
Mit dem Hintergrund der aktuellen Kampagne hat sich Thomas Stadler beschäftigt, der fragt, wer die „Urheberrechtskampagne“ koordiniert und feststellt: „Die jetzige Kampagne dient deshalb wohl gerade auch dem Zweck, die notwendige Debatte über eine gesetzliche Stärkung des Urhebervertragsrechts zu verhindern. Es ist betrüblich, dass derart viele Intellektuelle dieser eher durchsichtigen Strategie auf den Leim gehen. „