Zensur beim Deutschlandradio?

Der Wehrbeauftragte der Bundesregierung erreicht die Löschung eines Kommentars, der ihn betrifft, meldet heise.de. „Außerordentlich starker Tobak“ oder regelrechte „Schmähung“? Bei Deutschlandradio Kultur hat ein Mitarbeiter den Wehrbeauftragten des Bundestags Königshaus scharf kritisiert. Dieser sah sich verunglimpft. Dann verschwand der Kommentar aus dem Internet, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Prompt wird der Beitrag im Netz gelöscht – verschwunden ist er aber nicht. Der ganze Spaß ist übrigens zu hören und zu lesen auf www.bendler-blog.de, schreibt Steffen Grimberg in der taz. Und wieder einmal zeigt sich, dass einige das Internet nicht verstanden haben. So der Wehrbeauftragte des Bundestages. Deutschlandradio-Intendant Willi Steul versteht das Internet. Doch warum kam er dem Wunsch des Wehrbeauftragten nach? Wollte er so den bisher weitgehend unbekannten Kommentar breiter publik machen? Doch warum sollte er dies machen, fällt doch so trotz allem der Schatten der politischen Abhängigkeit auf den Sender.

Kommentar

 

 

Update (07.08.2012:)

War der öffentliche Druck zu groß? Karl-Heinz Stamm vom Deutschlandradio erklärt nun, dass es sich lediglich um eine „Abstimmungspanne“ gehandelt habe. Der Kommentar ist wieder auf der Homepage des Deutschlandradio, meldet newsroom.de

 

 

 

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)