Zentralrat Deutscher Sinti und Roma kritisiert „Nackt unter Wölfen“-Verfilmung und dazugehörige Dokumentation

„Das Schicksal des Sinto Willy Blum, der an Stelle von Stefan Jerzy Zweig in das Vernichtungslager Auschwitz geschickt wurde, wird beim ARD Themenabend systematisch verschwiegen … Es sei unglaublich, daß trotz einer Riege von historischen Fachberatern die ARD im gesamten Themenabend weder Willy Blum noch die tausende Sinti und Roma, die Häftlinge im Konzentrationslager Buchenwald waren, nicht ein einziges Mal erwähnt werden. … Dies wiegt um so schwerer, als der Film durch seine para-dokumentarische Darstellung, die Einblendung von historischen Filmaufnahmen aus dem Lager und der Darstellung des Kriegsgeschehens, den Anschein von historischer Objektivität erwecken will.“

 

Deshalb wandte sich der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma am 2. April mit einem Schreiben an den ARD-Vorsitzenden Lutz Marmor. Man erwarte von der, dass „nach dieser Neuverfilmung und dem dazugehörigen Thementag der ARD jetzt in gleicher Weise dem Schicksal von Willy Blum und der Sinti und Roma in NS-Lagersystem zu dokumentieren.“ Zudem solle die Neuverfilmung von „Nackt unter Wölfen“ in Zukunft „mit einem entsprechenden Hinweis auf die historische Wahrheit gesendet beziehungsweise online gezeigt“ werden, so der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, in seinem Schreiben an Lutz Marmor.

 

 

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