Zitat: Im Kampf um das Copyright geht es nur um Interessenausgleich

 

Das Internet führt damit auf dem kulturellen Feld zu einem grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie und welche geistig-kreativen Inhalte produziert und konsumiert werden. Nicht mehr (nur) die großen Vermarkter und Verwerter entscheiden, wer in den Markt gedrückt wird und damit breite Aufmerksamkeit gewinnt, sondern Netz-Communities. Die kulturelle Landschaft könnte dadurch diverser werden, einige Intermediäre möglicherweise überflüssig, einige Künstler bekannter, die es auf „normalem Wege“ vielleicht nicht durchs Nadelöhr geschafft hätten. Die neuen Medien führen indes nicht zu einer Aufhebung der Spannung zwischen „offener“ und „geschlossener“ Wissensschöpfung. Denn auch weiterhin ist künstliche Verknappung die Grundvoraussetzung der warenproduzierenden Gesellschaft. Ein Sektor allein kann hier nicht ausbrechen. Mit anderen Worten: Die grundsätzlichen Konflikte werden bleiben. Das wissen letztlich auch alle Beteiligten an der Debatte um geistiges Eigentum. Sie reden daher zu Recht stets nur von einem „Ausgleich“ der Interessen, nicht aber davon, die Interessensgegensätze zu überwinden.

 

Sabine Nuss, Blätter für deutsche und internationale Politik, 12/2012

 

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)