Die Bundesregierung vollzieht bei der Filmförderung einen Kurswechsel. Mit dem Entwurf des Bundeshaushalts für 2026 will das Kabinett in seiner Sitzung am Mittwoch auch eine Verdoppelung dieser Mittel von zurzeit 133 Millionen Euro auf 250 Millionen Euro im nächsten Jahr beschließen. […]
Die Kabinettsvorlage sieht vor, dass 120 Millionen der 250 Millionen Euro gesperrt bleiben und der Freigabe durch den Bundesfinanzminister bedürfen. Damit wird ein Junktim zur Investitionsabgabe für Streamingplattformen geschaffen, wie sie die Produktionsallianz seit Langem in Höhe von 20 Prozent des Umsatzes in deutsche Produktionen fordert. Bisher weigern sich Netflix & Co. jedoch, unter Verweis auf geringere Festlegungen in anderen europäischen Ländern, eine solch hohe Abgabe zu leisten. In der Filmwirtschaft ist bereits von „Erpressung“ die Rede, da die dringend benötigten Fördermittel nur dann freigegeben werden, wenn Wolfram Weimer zu einer Übereinkunft mit den Streaminganbietern kommt. Der Buhmann wäre bei einem Scheitern nicht der Finanzminister der SPD, Lars Klingbeil, sondern der von der CDU vorgeschlagene Kulturstaatsminister Weimer.
Helmut Hartung, faz.net, 29.07.2025 (online)