So einheitlich und strategisch war der Wahlkampf der AfD online nicht. In den Bundesländern finden die Autoren Unterschiede. In Brandenburg etwa investierte die AfD am meisten in ihren digitalen Wahlkampf und setzte auf eine Vernetzung mit extrem rechten Akteurinnen. TikTok wurde hier im Vergleich deutlich strategischer eingesetzt, um junge Menschen zu erreichen. Ähnlich wie schon beim Europawahlkampf des AfD-Abgeordneten Maximilian Krah, der selbst als eine Art Influencer auftrat und sich mit direkten Ansprachen zu emotionalen, lebensnahen Themen an seine Follower*innen wandte. […]
In Thüringen wurde im digitalen Wahlkampf stark auf den Spitzenkandidaten Björn Höcke fokussiert, ohne dabei jedoch nennenswerte Reichweiten zu erzielen. In Sachsen, wo die AfD mit der rechten Gruppierung „Freie Sachsen“ um Aufmerksamkeit konkurrieren musste, blieb der digitale Wahlkampf im Vergleich eher blass.
Vor allem auf TikTok, das besonders junge Nutzer*innen anzieht, gelang es der AfD nur vereinzelt, nennenswerte Reichweiten zu erzielen. Die Inhalte der Partei waren oft schlecht an die Dynamiken der Plattform angepasst. […]
Die digitale Wirkung der AfD habe etwas anderes verstärkt, so ein Ergebnis. Nämlich, dass Medien über AfD-Provokationen berichten. […]
Die Präsenz der AfD auf Social Media ist eine Gefahr für die Demokratie, doch ihre mediale Überhöhung verstärkt ihre Präsenz unnötig (Mehr unter Studien)
Ann-Kathrin Leclére, taz.de, 19.11.2024 (online)