Das beste Live-Fernsehen sind die Nachrichtenmagazine, in denen Marietta Slomka oder Ingo Zamperoni die globale und nationale Nachrichtenlage zu genau diesem Zeitpunkt zusammenzufassen versuchen, so gut es geht. Das ist schwierig und bietet häufig Anlass zu Kritik, die aber eben auch von Relevanz zeugt. Daher wäre es eine gute Idee, gerade jetzt diese Nachrichtensendungen aufzuwerten, zum Beispiel in Form einer gemeinsamen Selbstverpflichtung. Sie könnte beinhalten,
- dass, wenn einer der Hauptsender sein Nachrichtenmagazin sehr kurz oder sehr spät sendet, es der – andere nicht tut.
- dass, wenn Sportveranstaltungen die Nachrichten verkürzen, die kurze Dauer nicht noch durch Eigenwerbung weiter verkürzt wird.
- dass Sender mit Kritik an ihren Nachrichten an einer gut auffindbaren Stelle offen umgehen – wie es die „Tagesschau“ nurmehr sporadisch (und mit Selbstlob durchsetzt) auf blog.tagesschau.de tut.
- dass sie in nachrichtlichen Sendungen auf emotionalisierende Untermalungsmusik verzichten (was sie nicht immer tun).
Christian Bartels, Medienkolumne auf evangelisch.de, 4.4.2019 (online)