Zitiert: Bedeutungsverlust der Medienpolitik

TV war eine landespolitische, höchstens nationale, Angelegenheit. Auch wenn dubiose Medienunternehmer wie der spätere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi in den 80er Jahren auf den Markt drängten, hatten alle Sender ihren Sitz in Deutschland und unterlagen damit auch den Regularien der deutschen Medienpolitik. Die hatte damals eine so große Bedeutung, dass ein Medienpolitiker wie Wolfgang Clement (SPD) es zum NRW-Ministerpräsidenten und Bundeswirtschaftsminister brachte.

Im Internet haben die für Medienpolitik zuständigen Bundesländer dagegen kaum etwas zu melden. Die Medienkonzerne des digitalen Zeitalters heißen Apple, Netflix, Amazon und Disney. Sie alle sitzen in den USA. Mit dem schwedischen Musikstreamingdienst Spotify stammt gerade einmal eine international erfolgreiche Plattform aus Europa.

Stefan Laurin, kna-news, 07.09.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)