Zitiert: Belgischer „Cordon sanitaire“ gegen „ungefilterte“ Rechtsextreme

Der belgische Cordon sanitaire hat seinen Ursprung im 24. November 1991, bis heute bekannt als „schwarzer Sonntag“. Bei den Parlamentswahlen feierte der aggressiv-rechtsextreme Vlaams Blok (heue Vlaams Belang) in der Region Flandern einen verblüffenden Triumph. Aus Furcht, die rechte Welle könnte auch Wallonien erfassen, kamen Redakteure des RTBF auf die Idee: Rechtsextreme sollen nicht mehr ungefiltert zu Wort kommen. Keine Liveübertragungen, keine Interviews, keine Teilnahme an Debattenrunden. Das Spektakel, das Jean-Marie Le Pen damals in Frankreichs Medien veranstaltete, war ihnen ein abschreckendes Beispiel. (Mehr unter Journalismus)

Anders als in Flandern, wo die Partei Vlaams Belang zweitstärkste Kraft ist, hat in Wallonien bis heute keine rechtsextreme Kraft Fuß gefasst. Die Befürworter des medialen Cordon sanitaire werten das als ihren Erfolg.

Josef Kelnberger, sueddeutsche.de, 23.01.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)