Zitiert: „Caren Miosga“ – Gutbürgerliche Langeweile

2,34 Millionen sind knapp die Hälfte des Publikums vom Starttermin im Januar 2024. Die Platzierung am Sonntag um 21 Uhr 45 ist unverändert sehr gut. Der „Tatort“ um 20 Uhr 15 versammelt ein Millionenpublikum, von dem „Sabine Christiansen“, „Günther Jauch“ und „Anne Will“ samt und sonders profitiert haben – und „Caren Miosga“ in gleicher Weise profitieren sollte.

Erkennbar funktioniert das Konzept dieser politischen Personality-Show nur so ungefähr. Passt es nicht viel besser ins Programm von Phoenix, wo ein aufgeklärtes Publikum für weitere Aufklärung über Politikerin Y oder Politiker X zu gewinnen ist? Der zuschauerträchtigste Talk im deutschen Fernsehen braucht ein Spannungs-, Erregungs- und Attraktivitätslevel wie der vorausgehende „Tatort“. Nicht Mord noch Totschlag sind gemeint, dafür aber Brisanz und Begeisterung.

„Caren Miosga“ strahlt eine gediegene Langeweile aus. Es wird mit moderaten Worten gesprochen und mit guten Manieren agiert.

Joachim Huber, tagesspiegel.de, 08.06.2024 (online, Paid)

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