Zitiert: Das Wiener Belvedere hat das Interesse seiner Besucher vermessen

In einem aufwendigen Eye-Tracking-Versuch hat das Wiener Museum seine Besucher beobachtet und leitet Erkenntnisse ab, die auch für die Zeitung interessant sind.

In jeder Bahn ein Bildschirm: Informationen und Werbung werden einem mit zunehmender Penetranz ins Gehirn gepresst. Wie man trotzdem nicht den Verstand verliert. […]

Die Studie schafft Klarheit über die Lesebereitschaft des Museumspublikums. Diese nimmt ab, je länger die Texte auf den Werkerklärungen sind. Bevor jetzt die Gestalter heftig Nicken und ihre an die Autoren gerichtete Bitte um Kurzfassung bekräftigen, sei auf einen letzten Versuch hingewiesen: Als man die Hälfte der Bilder aus einem Saal entfernte, veränderte sich die Betrachtungszeit kaum, die Lesezeit hingegen verdoppelte bis verdreifachte sich. Man könnte denken, dass das Interesse am Text zunimmt, je sparsamer die Bebilderung ist. Wenn das für Museen gilt, wird das für Zeitungen erst recht gelten.

Ulrich Seidler, berliner-zeitung.de, 02.12.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)