„Digitaler Journalismus signalisiert also die Veränderung des Journalismus als kulturelle Praxis, während der Begriff Onlinejournalismus lediglich angibt, auf welchem Übertragungsweg Journalismus stattfindet bzw. eher einen Vertriebskanal in Abgrenzung zu Rundfunk oder Printerzeugnissen bezeichnet. Mit ersterem sind zudem die strukturellen Veränderungen besser beschrieben, die von der Digitalisierung in ihrer Totalität ausgehen. Verglichen mit dem analogen Journalismus bringt die Digitalität neue Chancen, aber auch Herausforderungen für das journalistische Handeln mit sich, und zwar mit weitreichenden Auswirkungen auf der kommunikativen, handwerklichen, technologischen und wirtschaftlichen Ebene. Sie bedingt zugleich die Erschließung neuer Distributionswege durch das mobile Internet, erfordert flexible Abläufe innerhalb der Redaktion und hebt auf teil- und vollautomatisierte Recherche-, Publikations- und Koordinationsprozesse ab. …
Partizipation des Publikums und Digitaler Journalismus können im Idealfall ein Verhältnis gegenseitiger Befruchtung darstellen: Beide Seiten profitieren, tendenziell verbessert sich die Kommunikationsökologie der Gesellschaft insgesamt. Dieser Prozess steht jedoch noch ganz am Anfang. Festzuhalten bleibt deshalb, dass der Lernbedarf auf beiden Seiten noch ganz erheblich ist.“
Volker Lilienthal, Stephan Weiichert u.a. in Media Perspektiven 01/2015
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