Eine von der Produktionsallianz beauftragte Studie belegt, dass die deutsche Produktionslandschaft von Männern dominiert wird. Demnach hätten Frauen Nachteile sowohl bei der Auftragsvergabe als auch bei der Filmförderung.
Von allen fiktionalen TV-Produktionen, die 2019 und 2020 zwischen 18 und 24 Uhr zu sehen gewesen sind, kamen nur 1 Prozent von Unternehmen, die mehrheitlich weibliche Eigentümerinnen haben. Außerdem hatten nur 4,5 Prozent der Unternehmen, die fiktionalen TV-Produktionen in dieser Zeit verantworteten, eine mehrheitlich weibliche Geschäftsführung. Zu diesem Ergebnis kommt eine erstmals zu diesem Thema erhobene Studie von der Medienwissenschaftlerin und Präsidentin der Universität Rostock, Prof. Dr. Elizabeth Prommer. In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Produktionsallianz (früher: Produzentenallianz). […]
Wie die Studie außerdem zeigt, produzierten die Unternehmen, die im überwiegenden Eigentum von Frauen stehen, in der Regel die ökonomisch meist riskanteren TV-Movies und keine langlaufenden Serien oder Daily Soaps. Private Sender und Streamingdienste arbeiten wenig bis gar nicht mit von Frauen geführten Produktionsfirmen zusammen. Die 36 Produktionen, bei denen Unternehmerinnen mit mehr als 25 Prozent beteiligt sind, wurden ausschließlich von den öffentlich-rechtlichen Sendern ausgestrahlt.
Timo Niemeier, dwdl.de,06.03.2024 (online)
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