Bei Facebook soll man bezahlen, wenn man nicht an Werbekunden verhökert werden möchte. Bei Apple findet man völlig überraschend immer tolle Apple-Apps und weniger die der Konkurrenz. Beides mit dem Digital Markets Act der EU so nicht zu machen, ändert aber nichts an der marktbeherrschenden Stellung der US-Firmen. Die EU reguliert ein bisschen im Verbraucher- und Wettbewerbsrecht, lässt die Oligarchen aber mit der frommen Lüge davonkommen, sie seien keine Inhalteanbieter. Sonst müssten sie nämlich wie Presseverleger für ihre Inhalte haften. Und dann könnte man sie gar nicht so schnell verbieten, wie sie mausetot wären.
Friedrich Küppersbusch, taz.de, 27.04.2025 (online)