Fünf Tage nach der Großdemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz für Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit war durch die Öffnung der Grenzen “ab sofort, unverzüglich“ und “ohne Vorliegen von Voraussetzungen” plötzlich eine komplett neue Situation für Medien in Ost und West gegeben. Die spürbaren Veränderungen in den DDR-Staatsmedien bereits nach dem Honecker-Rücktritt am 18.10.1989 erhielten durch die Maueröffnung eine unvorhersehbare Entwicklungsmöglichkeit. Zudem drängten bundesdeutsche Medien auf den DDR-Markt. Es gab Raum für ostdeutsche Neugründungen, Ost-West-Kooperationen. Alles schien möglich. Auch im dann vereinigten Deutschland. Wie sieht die Bilanz nach 35 Jahren aus?
Jörg Wagner, rbb radioeins Medienmagazin, 09.11.2024 (online)