Zitiert: Die Verteilung der TV-Gelder beim Fußball

Die TV-Geldtabelle der aktuellen Saison lässt die Bundesliga enger zusammenrücken – allerdings deutlich zu wenig. Das Publikumsinteresse müsste stärker berücksichtigt werden. […]

Die Spreizung bei den Fernseheinnahmen der Bundesligaklubs ist nicht mehr ganz so heftig, wie sie einmal war. Aber der Spitzenreiter FC Bayern (90,2 Millionen Euro) bekommt immer noch 2,7 Mal so viel wie das Schlusslicht VfL Bochum (33,3 Millionen Euro). Und dem Publikumsinteresse angemessen ist die Verteilung noch lange nicht. […]

Vom Zuschauer gerne ignorierte Kunstprodukte wie Hoffenheim und Wolfsburg erhalten fast doppelt so viel ausbezahlt wie Werder. Das liegt daran, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) den Kuchen zu einem Großteil nach den Platzierungen der Vorjahre verteilt, nur bei einem Bruchteil der TV-Gelder wird das Interesse der Zuschauer berücksichtigt. Das bedeutet: Quersubventionierte Klubs, die in der Tabelle vorne landen, bauen dank höherer Fernseheinnahmen ihren finanziellen Vorsprung weiter aus. Die Kräfteverhältnisse verstetigen sich. Und die Liga büßt zunehmend an Attraktivität ein. […]

Sogar in der englischen Premier League ist die Spreizung zwischen dem Ersten und dem Letzten in der TV-Geldtabelle geringer als in Deutschland (1,7:1). Die Gewichtung des Publikumsinteresses könnte unter Berücksichtigung einer Spreizungsobergrenze deutlich nach oben geschraubt werden. […]

In der Aufmerksamkeitsrangliste stehen Schalke und der HSV demnach weiter auf einem Champions-League-Platz, knapp dahinter kommt Werder – allesamt Klubs, die auch im Ausland weiterhin eine gewisse Prominenz haben. Im Ausland klagt die DFL übrigens seit geraumer Zeit über schwindende Erlöse und Einschaltquoten.

Thomas Hürner, sueddeutsche.de, 22.12.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)