Zitiert: “Digitalisierung” bei den Sendern zieht Vielfaltsabbau nach sich

Dass das Publikum online jederzeit alles haben kann, führt nach den Erfahrungswerten des unregulierten Internet zu einer ungeheuren Konzentration: Wenn am Ende ein einziges digitales Literaturformat übrig bliebe, das ohnehin überall empfangbar ist, wäre für die Grundversorgung theoretisch gesorgt.

Dieser Tendenz zu widerstehen, erfordert von den Programmverantwortlichen einen erheblichen Gestaltungswillen, denn die Zahlen lügen nicht und der Spardruck ist groß. Für die Vielstimmigkeit, die Bandbreite der besprochenen Bücher und die kulturelle Landschaft des Landes aber sind solche Zusammenlegungen fatal. Je weniger Sendungen und populäre Menschen als Vermittler es gibt, desto schmaler wird der Flaschenhals, desto geringer also wird die Chance für jedes einzelne Buch, die Geltung zu erlangen, die es womöglich verdient hat.

Felix Stephan, sueddeutsche.de, 08.07.2021 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)