Zitiert: Diskrepanz zwischen Mediathek und linearem Programm im ERSTEN

Diese Diskrepanz zwischen Mediathek und linearem Programm – eine Top-Position auf der Online-„Stage“ und keine Chance in der linearen Primetime – ist längst gelebte Realität bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Und so sehr ich es begrüße, dass durch diese Herangehensweise Inhalte entstehen können, die es im regulären Programm so sonst vielleicht nicht gegeben hätte, tue ich mich auch ein bisschen schwer mit dieser von Strobl und Hager ausformulierten Strategie der zwei Manegen, in denen voneinander unabhängig Attraktionen passieren, um ein Publikum zu begeistern, das schon die Eintrittskarte gelöst hat – aber eigentlich völlig unterschiedliche Vorstellungen sehen möchte.

Das hat vor allem zwei Gründe. Erstens ist diese Strategie eine willkommene Ausrede dafür, an den linearen Programmen nichts Grundsätzliches mehr ändern zu müssen, weil dort ohnehin nur noch diejenigen einschalten, die halbwegs zufrieden damit sind, was da gerade läuft. (Auch die von Strobl und Hager bislang kommunizierten Änderungen sind ja vor allem den benötigten Umschichtungen hin zu Mediathek-affinen Inhalten geschuldet.)

Und zweitens besteht das sehr konkrete Restrisiko, dass sich mit der Mediathek einfach nochmal dieselben Irrtümer wiederholen, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seinem Zwang zur permanenten Formatierung schon seit Jahren im klassischen Programm pflegt. Zumindest klingt es so, wenn die neue Programmdirektion in erster Linie darüber redet, welches Format online relevante Inhalte künftig haben müssen.

Peer Schrader, dwdl.de, 10.10.2021 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)