Zitiert: Ein Tweet von Musk entscheidet noch keine Wahl

Haben die Plattformen von Elon Musk und Mark Zuckerberg einen direkten Effekt auf Wahlentscheidungen – womöglich auch bei der kommenden Bundestagswahl? Die Befürchtung ist da, doch Medienforscher haben Zweifel. […]

Dafür fehle es schlichtweg an empirischen Belegen, erklärt Matthias Kettemann, Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Medienforschung. „Die individuelle Meinungsbildung ist schwer zu rekonstruieren, die gesellschaftliche noch viel mehr“, so Kettemann. Deshalb könne die Wissenschaft die Frage nach Wahlbeeinflussung durch Desinformation nicht ohne Weiteres beantworten. Dass es einen Einfluss gibt, hätten Studien nur in Bezug auf Menschen nachweisen können, die ohnehin zu Verschwörungserzählungen neigen und deshalb für verwandte Inhalte zugänglich seien. Ähnlich ordnet das eine Auswertung im Fachmagazin Nature ein: Die Betroffenen seien eher Randgruppen mit Interesse an fragwürdigen Quellen. […]

Durch Desinformation, da sind sich die Experten einig, lassen sich Überzeugungen verstärken und Menschen mobilisieren. Auch Parteien und ihre Kandidaten können so in den Fokus vermehrter Skepsis geraten.

Saladin Salem, sueddeutsche.de, 10.01.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)