ARD, RTL+ und Netflix sind eigentlich Konkurrentinnen – doch jetzt haben sie ihre Chefinnen getroffen. Was steckt hinter dem neuen Schulterschluss? […]
„Wir sind nicht privat-privat befreundet, aber wir sind befreundete Kolleginnen“, sagt also ARD-Programmdirektorin Christine Strobl. Und Inga Leschek (RTL) sekundiert: „Manchmal gibt es tatsächlich Zeiten, in denen wir drei uns auf diversen Events häufiger sehen als unsere Freundinnen und Freunde.“
Dafür verbindet die drei „auch, dass wir uns schon so lange kennen. Wir schätzen und respektieren uns sehr. Wir haben die jeweils anderen Wege miterlebt. Es ist also immer schön, wenn wir uns treffen, sodass man schnell denkt: ‚Lasst uns mal wieder was trinken gehen …‘“, erzählt Katja Hofem, Deutschland-Österreich-Schweiz-Chefin von Netflix.
Das könnte alter weißer Mann natürlich schrecklich finden. Doch es macht nebenbei klar, dass die entscheidenden Rollen im deutschen TV-/Streaming/Bewegtbild-Schaffen von toughen Frauen jenseits der 45 besetzt sind. Auch das ZDF hat übrigens schon länger eine Programmdirektorin. Jetzt müssen Frauen nur noch stärker ins Programm.
Steffen Grimberg, taz.de, 16.07.2025 (online)