Zitiert: Expertokratie soll Widerspruch abschmettern, Klarheit erzeugen

Die Expertokratie zu der gerade postdemokratische Mediengesellschaften immer mehr mutieren, erlebt eine massive Krise. Immer mehr Medien und soziale Netzwerke fordern immer mehr „Experten“, die aber immer weniger realen Expertenstatus beanspruchen können.

Experten scheinen heute – das wird gerade in den genannten Krisen deutlich – oft funktional eingesetzt. Sie sollen Widerspruch abschmettern, Klarheit erzeugen, Eindeutigkeiten schaffen. Tatsächlich aber müssten Experten vielstimmig kommunizieren, sie sollten scheinbar klare Sachlagen verkomplizieren, irritierten, auf potentielle Schwierigkeiten hinweisen, und öffentliche Debatten ermuntern.

Rüdiger Suchsland, telepolis.de, 28.05.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)